Sonntagsausflug 2: Schloss Löpitz

Schloss Löpitz

Mit unserem Sonntagsausflug 2 entführen Euch Jana und Thomas auf eine knapp 63 Kilometer lange Radtour zum Schloss Löpitz. Die Navigation plant hierfür gut 4 Stunden für die Fahrzeit ein. Für Pausen müsst Ihr natürlich noch etwas aufschlagen.

Wie so oft startet die Tour in den Westen von Leipzig im Kolonnadenviertel, direkt am Dorotheenplatz. Zunächst geht es auf bekannten Wegen an der Arena Leipzig und dem Stadion der Roten Bullen vorbei zur Luppe und dem Radweg auf dem Deich. Hier verläuft auch der Elsterradweg, der Euch mit anderen Touren nach Halle bringt.

Wir biegen allerdings bei der Tour zum Schloss Löpitz nach dem Auensee ab und radeln durch die Luppeaue Richtung Böhlitz-Ehrenberg. Die großstädtischen Straßen meiden wir und kommen auf ruhigen Nebenstraße alsbald zur Domholzschänke, einem beliebten Ausflugsziel von Wanderern und Radfahrern.

Hier geht es weiter westwärts auf der ruhigen Zufahrts- und später Landstraße Richtung Kleinliebenau und Horburg-Maßlau. Wer aufmerksam links und rechts schaut, findet alte Gebäude, sehenswerte Kirchen und auch Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Seit der Domholzschänke nutzen wir den Salzstraßenradweg, der bei opencyclemap mit SALZ gekennzeichnet ist und der uns weiter nach Dölkau und Zweimen führt. Der Blick auf das toll sanierte Schloss Dölkau darf nach gut 20 Kilometern nicht verpasst werden. Und in Zweimen fahren wir am Gasthof und einigen Bänken, die zur Rast einladen, vorbei.

Weiter geht es durch das südliche Sachsen-Anhalt bis nach Wallendorf an der Luppe und dem Raßnitzer See. Hier verlassen wir auch den Salzstraßenradweg in nördlicher Richtung und kommen nach Luppenau und unserem Ziel: Schloss Löpitz.

Schloss Löpitz – Immer eine Radtour wert

Auf der Webseite gibt es einen Auszug aus dem Gemeindearchiv, der etwas über die Geschichte verrät.

Die erstmalige Erwähnung des Ortes Löpitz reicht zurück in das Jahr 1140 und stammt von Albrecht dem Bär. Man kann aber davon ausgehen, dass die Gründung des Ortes schon viel weiter zurück liegt. Löpitz hat einen sorbischen Ursprung, was man bei genauer Betrachtung noch erkennen kann. Eine Urkunde vom Merseburger Bischof Eberhard aus dem Jahre 1179 besagt, dass er dem Abte zu Pforta, unter gewissen Bedingungen, eine Mühle mit einem Rade, in Lepize zu errichten, gestattet habe.
Auf dem Gelände des später entstandenen Rittergutes haben lange Zeit Geistliche die Herrschaft ausgeübt. Ab dem Jahre 1430 wird die Existenz eines Rittergutes in Löpitz erstmalig erwähnt.
Zum Zeitpunkt der Landesvermessung 1610 gehörte das Gut einem Junker von Schkäla (zu ihm gehörten noch 8 Mann). Der Junker übte auch das Erbgericht im Dorf aus.
Der genaue Zeitpunkt, wann das Gutshaus erbaut wurde, ist nicht bekannt.
An verschiedenen Teilen des Bauwerkes ist zu erkennen das Überformungen erfolgten. Der Kellerbereich, die Nordseite und das Rondell weisen eine Barockbauweise nach, welche im Zeitraum vom 16. bis 17. Jahrhundert üblich war. So wie wir es in seiner heutigen Form sehen, ist es Ende des 19. Jahrhunderts entstanden.
Der letzte Käufer, Amtsrat Rusche, erwarb das Rittergut Ende des 19. Jahrhunderts. Er ließ es 1883, bevor er mit seiner Frau und Tochter einzog, völlig renovieren.
Herr Rusche verstarb bereits im Jahre 1910, seine Gattin verstarb im Jahre 1940 im Alter von 89 Jahren. Ihre alleinstehende Tochter Margarete Rusche verkaufte das Rittergut im Jahre 1943 an Dr. Lauterbach, welchem auch das Schloss in Tragarth gehörte. Sie lebte noch bis zu Ihrem Tode in einem Nebengebäude des Schlosses.
Dr. Lauterbach wurde 1945 enteignet. Seit der Gründung der Gemeinde Luppenau, im Jahre 1950, ist das Schloss das politische, soziale und kulturelle Zentrum des Ortes. In ihm befand sich die Gemeindeverwaltung, der Kindergarten, der Konsum, der Friseur, die Post und die Gaststätte.
Nach der Wiedervereinigung blieb das Schloss Gemeindeeigentum. In den Jahren
1995-2012 wurden umfangreiche Renovierungsmaßnahmen durchgeführt.
Heute befinden sich im Schloss die Gaststätte, ein Saal für größere Veranstaltungen, der Förderverein mit Vereinszimmer, das Büro des Bürgermeisters und der Jugendclub.

Gemeindearchiv Luppenau

Rückweg und Karte der Tour

Eine Rast im Restaurant des Schloss Löpitz empfiehlt sich. Man kann aber auch noch einige Zeit am Wallendorfer See entlang radeln und sich am Ufer ein schönes Plätzchen suchen. In Höhe von Kleinliebenau gibt es auch einen Strand, der für Naherholungssuchende sogar Spielplätze bereit hält und im Sommer gern genutzt wird.

Nun geht es wieder ostwärts. Entlang der Weißen Elster, aber ohne sie zu sehen, geht es gemütlich auf Wald- und Feldwegen zurück. Mit Touren- oder Trekkingrädern ist das kein Problem. Bei Oberthau – kurz vor Ermlitz – geht es über die Brücke der weißen Elster und auf den Elsterradweg.

Sehr zügig, weil gut ausgebaut, geht es zurück nach Sachsen unter der BAB A9 (Berlin-München) hindurch. Diese geplante Tour geht auf Radwegen bzw. ruhigen Straßen über Schkeuditz zurück zum Deich der Weißen Elster. Alternativ könnte man dem Elsterradweg folgen, den wir an der Brücke kurz vor Schkeuditz verlassen haben. Diese Route würde dann durch Wälder zum Deich führen.

In Höhe Lützschena-Stahmeln treffen wir bei unserer geplanten Tour zum Schloss Löpitz wieder auf den Elsterradweg und nutzen den Deich als Fahrradautobahn bis zum Fußballstadion. Lediglich bei schönem Wetter oder am Sonntagnachmittag ist es etwas beschwerlich hier zu fahren – einfach weil so viel los ist.

Der letzte Kilometer ist dann wieder ein Klacks, wenn auch aufgrund der Großstadt nicht mehr so gemütlich zu fahren. Es gibt aber Radwege bzw. Radstreifen, sodass wir wohlbehalten im Zentrum-West ankommen.

Creative Commons Lizenzvertrag
GPX Viewer ist das Werkzeug, um die GPX-Dateien von radelei.de optisch aufzubereiten und ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Mehr Informationen zum GPX-Viewer sind bei Jürgen Berkemeier, dem Autor, zu erfahren.

Hinweis zur Karte: Die globale Fahrradkarte von OpenCycleMap basiert auf Daten aus dem OpenStreetMap-Projekt. Bei niedrigen Zoomstufen ist es für Übersichten über nationale Radsportnetze gedacht. Eine Legende ist in der Dokumentation von OpenCycleMap zu finden. Eine Liste der Abkürzungen ist u.a. im Wiki der Openstreetmap enthalten.

Tourdaten bei komoot

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